Sardinien – Höhlen so viel man will!

Ende Juni waren für mich Ferien angesagt: 10 Tage Sardinien! Nach Mexico, Florida, verschiedenen Gebieten in Frankreich, Kroatien, und Italien (Festland) habe ich es endlich einmal nach Sardinien geschafft. Und, ich kann es vorweg nehmen: Es muss sich in keinster Weise verstecken und bietet alles was ein Höhlentaucherherz höher schlagen lässt! (Naja, das ist ja nun auch nichts Neues, sagt ja sicher ein jeder der schon Mal dort war ;-).

Am Strand von Gala Fuili

Am Strand von Gala Fuili

 

Ich war mit italienischen Freunden in Gala Gonone verabredet, dem Ort wo sich die Höhlentaucher die Klinke in die Hand geben. Wir haben in den ersten Tagen vor allem Videomaterial erarbeitet. Unsere Scooter haben uns dabei in die Gänge gebracht, wo wir vorgängig geplant hatten die Sequenzen zu filmen. Andrea Marassich kennt die Höhlen wie seine Westentasche. Nachdem er dort immer wieder GUE Cave I & II Kurse unterrichtet und nebenbei selbst viel dort taucht, wusste er genau, wo er und Claudio Provenzani filmen wollten. Und Elena Romana, die Geologin im Team, hatte auch bereits einen Plan, wo die Sedimentsproben (weiterer Tauchgang) genommen werden sollten. Ich war die helfende Hand, beziehungsweise zusammen mit Elena das Model in Videos: Einmal in den gewünschten Gängen angekommen, fing die Arbeit an. Wer denkt, dass dies doch ein Klacks ist, man muss ja nur die Kamera anmachen und 2,3 Taucher ziehen an der Linse vorbei, der irrt natürlich. Licht ist die grosse Herausforderung in der Höhle. Richtig ausleuchten, mit ruhiger Hand filmen, genau so tauchen wie es denn vom Kameramann gewünscht ist, das richtige Setting und Komposition erreichen… Das sind alles Aufgaben die allen manchmal alles abfordern.

Bild aus dem Video

Bild aus dem Video

Auch die Haloclines in Sardinien machen es manchmal nicht ganz einfach, weil wo Salzwasser auf Süsswasser trifft, können entweder geniale oder eben auch nur verschwommene Aufnahmen dabei herauskommen… Am Schluss kann das Ganze nur erfolgreich sein, wenn das gesamte Team perfekt zusammen spielt; was natürlich der Fall war :-), Wir hatten eine Menge Spass!

Ich war bei allen Tauchgängen und jeden Tag beim Hinfahren mit dem Boot tief beeindruckt von der Schönheit Sardiniens. Diese Karstlandschaft, direkt am Meer und teilweise mit mehreren hundert Meter hohen Felswänden, bietet allen Outdoorfans ungeahnte Möglichkeiten. So sind auch wir mitnichten nur tauchen gegangen. An meinem Geburtstag gönnten wir uns einen Leckerbissen: Die Trockenhöhle Su Bentu (Bentu bedeuted Wind – und der Name ist Programm ;-). Nur für Speleos mit entsprechender Ausrüstung geeignet! Aber wer sich auskennt, findet eine wunderschöne, riesige Höhle vor mit viel Höhlenschmuck! Da komme ich bestimmt nochmal hin, mit mehr Zeit „im Gepäck“ ;-).

Wer wie ich gerne in Höhlen ist, trocken oder tauchend, findet hier ein Paradies. Natürlich auch alle anderen wie Ausdauersportler, Kletterer oder einfach die süssen-Nichtstuer sind hier bestens bedient 🙂 Das Gute ist, dass man hier das ganze Jahr über tauchen kann, es kann sein, dass es mal zu hohen Wellengang hat, aber die Bedingungen in den Höhlen sind weniger an „Jahreszeiten“ gebunden, wie an anderen Orten. So, jetzt muss ich meine nächsten Ferien planen – ah ja genau, Höhlentauchprojekt in Frankreich…

PS: Wenn die Filmaufnahmen veröffentlich werden, würde ich sie selbstverständlich an dieser Stelle posten, grins.